Der richtige PC für das Informatikstudium

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Computerbildschirme auf einem Schreibtisch
Photo by Josh Sorenson from Pexels

Da mein Artikel “Das richtige Laptop fürs Informatikstudium” super bei euch angekommen ist gibt es jetzt eine Fortsetzung. Du möchtest wissen was der perfekte Computer für das Informatikstudium ist? Kein Problem! In diesem Artikel erzähle ich genau, auf was du bei der Auswahl des richtigen PC für das Informatikstudium achten musst.

Brauchst du einen PC für das Informatikstudium?

 

Sicherlich wirst du im Studium viel digital arbeiten. Allerdings ist es ein Irrglaube, dass du viel programmieren wirst. Zwar gehört dies sicherlich zum Studium, ist aber nicht der Hauptinhalt. Mathematik und Logik nimmt einen großen Teil des Informatikstudiums ein. Dafür brauchst du nicht unbedingt einen Rechner. Und wenn doch, dann muss dies kein besonders leistungsstarker PC sein.

Als Student ist man häufig sehr knapp bei Kasse. Überlege dir also gut, ob du wirklich einen neuen Rechner brauchst. Die Wahrscheinlichkeit, dass dir dein alter Rechner ausreicht, ist ziemlich hoch.

Du möchtest trotzdem einen neuen PC? Kein Problem. Dann lies gerne weiter.

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Anforderungen für deinen PC für das Informatikstudium

Ein PC-Gehäuse von innen.
Foto von Martin Lopez von Pexels

Als Erstes solltest du eine Anforderungsanalyse durchführen. Das bedeutet, dass du dir genau überlegst was du eigentlich mit dem PC anfangen möchtest. Ein Gaming-PC unterscheidet dich deutlich von einem Office-PC. Mach dir also zuerst eine Liste von Programmen, die für dein Studium und deinen Alltag wichtig sind. Du spielst gerne die neuesten Spiele? Du brauchst eine vernünftige Videobearbeitungssoftware oder nutzt Photoshop? Es ist wichtig zu berücksichtigen welche Programme du nutzt.

Für die Zusammenstellung eines Gaming-PCs gibt es zahlreiche Artikel im Internet. Im folgenden gehe ich darauf ein wie dein Rechner als Programmierer aussehen könnte.

Die CPU für den perfekten PC für das Informatikstudium

Eine Frau wird von zwei anderen Frauen beraten
Bildautor: Tim Gouw | www.pexels.com/@punttim

Welche CPU du dir holst hängt ebenfalls stark von deiner Programmwahl ab. Wenn du nur kleine Skripte schreibst oder kleine C-Programme kompilierst dann reicht dir eine schwächere CPU. Wird dein Programmierrechner also hauptsächlich ein Office-PC reicht dir eine CPU mit zwei Kernen. Am besten du schaust in Google welches derzeit die beste CPU mit zwei Kernen für Office ist. Zum Stand November 2019 möchte ich als Empfehlung den AMD Athlon 3000G aussprechen. Dieser Zweikerner inklusive Grafikeinheit hat mit 3.5GHz und 4 Threads ordentlich Leistung für einfache Anwendungen. Zusätzlich kann er noch übertaktet werden. Der Sockel ist AM4, also benötigst du ein entsprechendes Mainboard.

Arbeitest du mit einer größeren Entwicklungsumgebung wie IntelliJ, Android Studio oder Visual Studio würde ich eine stärkere CPU empfehlen. Zwar wird dir ein Zweikerner reichen, aber die Performance wird nicht optimal sein. Vier oder Sechs Kerne sind vor allem zu empfehlen, wenn du neben der Entwicklungsumgebung mehrere Programme offen hast. Aus eigener Erfahrung in der App-Programmierung kann ich sagen, dass eine gute CPU durchaus die Nerven schonen kann. Mit Android Studio, Firefox, Notepad++ und vielleicht ein paar kleineren Tools die gleichzeitig geöffnet sind, ist das extra an Performance welches eine gute CPU bietet sicherlich wünschenswert. Der AMD Ryzen 5 3600 bietet mit 3.6GHz und einem Turbo auf 4.2GHz ausreichend Leistung. Alternativ macht der Intel Core i5-9400F auch Eindruck.

Wenn du etwas mehr Budget hast stehen die beiden Prozessoren Intel Core I7-9700K und AMD Ryzen 7 3700X im Raum. Diese mächtigen CPUs sollten für jeden Anwendungszweck ausreichen, der mit der Programmierung zu tun hat. Meine persönliche Empfehlung ist der 3700X fürs Programmieren und der 9700K für Spiele. An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass du bevor du dir eine CPU kaufst erst Recherchieren solltest wie gut die CPU mit deiner Entwicklungsumgebung zusammenarbeitet. So war es in der Vergangenheit nicht ganz so einfach den Android-Emulator im Android-Studio mit einer AMD CPU zum Laufen zu bringen.

Die Grafikkarte

Wenn du eine CPU mit integrierter Grafikkarte hast brauchst du nicht unbedingt eine Grafikkarte. Wichtig ist, dass du dir überlegst was du mit dem PC tun möchtest. Sobald Videobearbeitung, 3D-Modelle oder Spiele eine Rolle spielen brauchst du eine vernünftige Grafikkarte. Da es in diesem Artikel aber um einen Programmierrechner geht wird auf die GPU keinen besonderen Stellenwert gelegt. Ein Modell wie die GTX 1660 ist ein guter Kompromiss, benötigt wird aber nicht unbedingt eine.

Arbeitsspeicher

Zum Stand November 2019 kann ich nichts mehr unter 16GB für einen PC fürs Informatikstudium empfehlen. Der Grund dafür ist, dass alleine Browser mittlerweile schon sehr viel Arbeitsspeicher verbrauchen. Als Programmierer hat man oft viele offene Tabs, welche sich durchaus im RAM bemerkbar machen. Zusätzlich zu einer Entwicklungsumgebung und eventuell einer virtuellen Maschine oder einem Emulator reichen 8 GB schlicht nicht mehr aus.

Und auch wenn 16 GB für fast alle Anwendungsfälle reichen, empfehle ich 32 GB zu nehmen, wenn das entsprechende Budget da ist. Damit kann man sich sicher sein die nächsten Jahre keine Probleme zu haben, auch wenn man mehrere Entwicklungsumgebungen und Editoren gleichzeitig offen hat. Außerdem kann man den IDEs immer ordentlich RAM einräumen, um in Sachen Syntaxhighlighting gut zu arbeiten.

Festplatte / SSD

Außer für Backup-Zwecke gibt es für mich keinerlei Grund mehr eine Festplatte zu nutzen. Eine SSD bietet viele Vorteile. Dabei kommt es nicht unbedingt auf die Geschwindigkeit an. Bereits eine schlechte SSD bietet gegenüber einer Festplatte drastische Geschwindigkeitsvorteile. Schnellere SSDs verbessern zwar die Performance, aber nicht so drastisch wie der Umstieg von Festplatte auf SSD.

Als SSD für das Betriebssystem bietet sich eine M2 an. Meiner Meinung nach reicht es aber auch eine 1TB-SSD zu kaufen und diese für alle Programme und das Betriebssystem herzunehmen. Denn was viele nicht wissen: Der wirkliche Geschwindigkeitsvorteil von SSDs gegenüber Festplatten ist nicht die höhere Lese,- und Schreibgeschwindigkeit. Den großen Unterschied macht die Zugriffszeit aus. Und diese wird bei schnelleren SSDs nicht unbedingt drastisch besser. Ob ein PC für das Informatikstudium die zusätzliche Lese-, und Schreibgeschwindigkeit einer M2-SSD benötigt ist eine Frage der eigenen Anforderungen.

Eine externe Festplatte für regelmäßige Backups sollte auch nicht vergessen werden.

Gehäuse

Ein PC-Gehäuse
Photo by Martin Lopez from Pexels

Nicht am Gehäuse sparen. Glaub mir, du wirst es nicht bereuen. Der richtige PC für das Informatikstudium hat ein Gehäuse, welches störende Geräusche von Lüftern innerhalb des Computers blockt. Außerdem ist der Zusammenbau des Rechners viel komfortabler. Ob du auch auf das Optische gehst, bleibt dir überlassen. Aus eigener Erfahrung sind die Gehäuse von be quiet von äußerst guter Qualität. Ich selbst habe ein Dark Base 700 und bin vollauf zufrieden.

Titelbild:
Photo by Josh Sorenson from Pexels

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- Daniel
4 comments
  1. Hier könnten direkte Amazon links stehen und vll auch n ganzes Setup (Minimum/Optimal) mit Preis und links. So sieht man direkt n Preis und hat auch ne genaue Artikelbeschreibung.

  2. Ich nutze folgenden Mini Office PC:
    https://www.amazon.de/gp/product/B081T117CT/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o03_s00?ie=UTF8&psc=1
    Folgende Programme:
    Eclipse / Chrome / Firefox / Notepad++ / Shadow (für Gaming)

    Schön leise, geringer Stromverbrauch im Gegensatz zum letzten Gaming-PC und günstig in der Anschaffung.
    Alles läuft auf dem Mini-PC bisher sehr flüssig.
    Wenn ich mehr Leistung brauche kann ich auf mein Shadow Abo zugreifen und ist zusammen 2/3 günstiger als der Gaming PC (wenn man die Kosten mit Stromverbrauch über 4 Jahre betrachtet).

  3. Hi, schöner Ratgeber und super informativ. Vielen Dank!

    Könntest du mir etwas bei der Auswahl eines neuen mini-PC helfen? Weil ich habe vor, eine mobile workstation fürs Programmieren aufzubauen. Das Ziel ist, das System so leise und leistungsstark wie möglich zu machen und trotzdem unter den aktuellen Marktbedingungen noch so günstig wie möglich zu bleiben.

    Mein Anwendungsbereich:

    – Android-Softwareentwicklung (da sind die Anzahl der Kerne, hohe GHz und viel RAM gefragt)
    – Filme in 4K gucken (Netflix, Amazon, Youtube)
    – Office

    Er muss WLAN fähig sein (habe eine 500 mbit Leitung) sowie Bluetooth unterstützen. Würde nämlich gerne eine Kabellose Maus und Tastatur nutzen. Auf dem Gerät möchte ich Linux (Pop! OS) mit allen zukünftigen Updates nutzen. Als Monitor kommt der BenQ EW3280U im Einsatz mit HDMI (v2.0), DisplayPort (v1.4) und USB Type C Anschlüsse.

    Was hältst du von folgendem System? https://geizhals.de/?cat=WL-2095420

    PS: Gaming hat keine Priorität

    Viele Grüße
    Thi

    1. Hallo Thi,

      danke für deinen Kommentar! Da sprichst du einen guten Punkt an. Viele Leute möchten gerne einen möglichst leisen Computer. Ich denke, dass ich hierzu mal einen Artikel schreibe, wie man sich einen PC so zusammen stellt, wie du ihn beschreibst.

      Dein Setup kann ich mir derzeit leider nicht ansehen, aber vielleicht wird das ja ein ganzer Artikel.

      Pop! OS kann ich sehr empfehlen. Wenn auf Linux alle Programme laufen, wie du benötigst, dann ist das eine super Wahl!

      Viele Grüße
      Daniel

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