Lernen fürs Informatikstudium – Der #1 Guide (Teil 1)

Total
0
Shares
Das Wort "LEARN" auf Holzblöcken geschrieben
Bildautor: Wokandapix | pixabay.com

Es sieht so aus als würde jeder um dich herum blitzschnell lernen. Und du? Lernst wie ein irrer und kriegst gerade mal eine 3.0 oder 4.0.
Schluss damit! Dieser Guide soll dir helfen Themengebiete schnell zu verstehen. Und zwar so, dass du dein gelerntes Wissen auch nach deinem Studium behältst.

 

Ich habe kaum was gelernt und trotzdem eine 1.0 geschrieben

Hast du dich über diesen Satz auch schon mal geärgert? Dann ist dieser Artikel genau das richtige für dich.

Inhaltsangabe (Wird im Laufe der Artikelserie ergänzt) :

  1. Im ersten Kapitel dieses Guides möchte ich dir meine Motivation hinter diesem Artikel näher beschreiben. Damit du weißt woher diese Informationen kommen und warum du den Artikel lesen solltest. Außerdem erfährst du ob der Artikel der richtige für dich ist.
  2. In Kapitel zwei geht es um die Voraussetzungen die du mitbringen solltest. Keine Angst, jeder kann zu einem Profilerner werden! Aber über manche Sachen solltest du dir vorher bewusst werden. Klingt schwieriger als es ist! Außerdem erfährst du wie du diesen Guide am besten nutzt.
  3. Kapitel 3 erklärt dir warum du bisher ineffizient gelernt hast. Du brauchst neue Werkzeuge!
  4. 60-Minuten-Profi. Darum geht es in Kapitel 4. Wie du in 60 Minuten zum Profi in einem Themengebiet wirst.

Bereit? Auf los gehts los!

Kapitel 1 – Warum dieser Artikel genau das richtige für dich ist

Es war ein kalter Wintertag 2016. Ich kam gerade aus dem Universitätsgebäude mit zwei Studienkollegen. Wir hatten die Matheklausur hinter uns. Tagelang haben wir gelernt.

Wir waren erleichtert. Und auch ein wenig angespannt. So angespannt, wie man es immer nach einer geschriebenen Klausur ist. Schließlich weiß man nie wie man sich geschlagen hat.

Mit Schnee bedeckte Bäume
Bildautor: hschmider | pixabay.com

Als kritischer Mensch versuche ich meine Taten immer zu reflektieren. In diesem Fall stellte sich wirklich die Frage ob der Lernaufwand gerechtfertigt war. Denn wir haben wirklich sehr viel gelernt.

Dies war der Anstoß zu fast drei Jahren Recherche über die verschiedensten Lerntechniken. Es gibt sehr viele Bücher über das Lernen. Und unzählige Artikel auf Webseiten und Blogs darüber. Warum also noch einen weiteren Artikel?

Ich versuche in diesem Guide zu beschreiben welche Lerntechniken gut für Informatiker sind. Sicherlich lassen sich diese Erkenntnisse auch auf andere Studienfächer anwenden. Hier liegt der Fokus allerdings eher auf Verständnis und Logik. Für das reine Auswendiglernen von Fakten sind andere Guides sicherlich besser geeignet.

Wie immer gilt für diesen Guide, dass das Wissen nicht allein von mir kommt. Wie oben erwähnt kommen viele Lerntechniken aus Büchern und Onlinequellen. Aber auch von Studenten selbst. Für diese Artikelserie habe ich mich mit einer Vielzahl von Studenten unterhalten. Denn was könnte eine bessere Grundlage für so einen Guide sein, als die Erfahrung von den Studenten selbst?

 

Kapitel 2 – Voraussetzungen und Anwendung

Eine Brille auf einem Buch
Bildautor: Mircea Iancu | www.pexels.com

Der beste Guide bringt nichts, wenn man diesen falsch anwendet. Deswegen hier ein paar Vorworte wie du das meiste aus diesem Guide holst.

Du solltest motiviert sein etwas für deine Noten zu tun. Dieser Guide wird dir nicht zu einer 1.0 verhelfen, wenn du keine Lust hast für deinen Erfolg zu arbeiten. Die Artikelserie soll dir helfen Zeit beim Lernen zu sparen. Außerdem soll er dir beibringen wie du effektiv lernst. Aber er hilft nichts, wenn du ihn einmal durchliest und danach nichts mehr tust.

Deswegen hier eine Anleitung wie du diesen Guide am besten benutzt. Lese ihn dir erst einmal durch. Fühl dich frei Texte zu überspringen oder nur oberflächlich zu lesen. Das wird ein wenig dauern, hilft aber um in deinem Gehirn schonmal “Schubladen” einzurichten. In diese Schubladen können wir später den konkreten Inhalt packen. Komm danach hierher wieder zurück. Es ist besonders wichtig jetzt nicht aufzuhören.

Ab hier solltest du jedes Kapitel das du liest in die Praxis umsetzen bevor du weiterliest. Du kannst auch mal zwei Kapitel lesen. Aber viel mehr würde ich dir nicht empfehlen. Denn es gilt: Erst durch das Umsetzen bekommen Ideen ihren Wert.

Kapitel 3: In einer Zeit vor deinem Studium…

… hast du das Lernen gelernt. Wahrscheinlich von Lehrern oder deinen Eltern. In der Schule bekommst du regelmäßig ein neues Thema. Über das wird dann gesprochen und diskutiert. Dann gibt es Übungen dazu oder du musst auswendig lernen.

Das Problem dabei: Viele Informationen sind für dich nicht merkwürdig genug. Ja du hast richtig gehört. Merk-Würdig.

Oder auch: Nicht würdig genug von dir gemerkt zu werden.

Informationen werden dir einfach präsentiert. Und dann war es das auch schon. Dir wird nicht gezeigt wie du die Informationen am besten verstehst. Oder was daran genau spannend ist.

Und auf die Frage “Wofür brauch ich das?” kommt nur die einfache Antwort “Später brauchst du es vielleicht irgendwann. Es ist wichtig für die Prüfung.”

Na super. Deine Motivation bestimmte Fakten zu lernen ist ab jetzt klar: Weil du es später vielleicht irgendwann brauchst. Dankeschön.

Bis her hast du einfach nur irgendwie gelernt. Vielleicht hast du dich mal von Freunden abfragen lassen oder Karteikarten benutzt. Und in Mathe dann eine Rechnung nach der anderen gelöst. Aber so wirklich gewusst was du da tust hast du nie.

Und wenn etwas mal nicht klappt? Dann hast du nicht genug gelernt! Zumindest wurde dir das immer gesagt. “Mehr lernen” ist quasi das Allzweckwerkzeug dafür geworden ein Problem in der Schule oder im Studium zu lösen.

Ist dir schonmal aufgefallen das dies nur beim Lernen so ist? In keinem anderen Gebiet wird versucht alles mit einem einzigen Werkzeug zu bewerkstelligen. Und trotz dem Fakt, dass ein enorm großer Teil deiner Lebenszeit für das Lernen gefordert wird, wird dir nur dieses eine Werkzeug in die Hand gegeben. “Mehr lernen!”. Findest du das nicht auch seltsam?

Es wird Zeit mehr Werkzeuge zu lernen.

Und zwar jetzt.

Kapitel 4: Überblick verschaffen

Der 60-Minuten-Profi

Schon mal für eine Klausur richtig viel gelernt und dennoch das Gefühl gehabt keinen Durchblick zu haben?

Du..

  • kannst Thema A irgendwie nicht mit Thema B verknüpfen?
  • musst kurz vor der Klausur immer noch das ganze Script durchsuchen um eine bestimmte Information zu finden?

 

60-Minuten-Profi - Der Informatikstudent

Dann fehlt dir vielleicht das “Big Picture“. Ohne das Big Picture kannst du die Themen nicht richtig einordnen.

Das wichtigste beim Lernen für eine Klausur, ist es einen guten Überblick zu haben.

Der 60-Minuten-Profi ist genau das richtige Werkzeug für dich.

 

Um richtig für ein Fach zu lernen musst du dir den Überblick verschaffen. Dieser hilft dir in deinem Hirn “Schubladen” zu bilden, in welche du neue Informationen einsortieren kannst.

Vielleicht hast du schon vom der Pomodoro Technik gehört. Nicht? Kein Problem – dazu kommen wir später noch. Kurzgesagt geht es darum in kurzen Zeitintervallen intensiv zu lernen. Zwischen diesen Intervallen werden kurze Pausen gemacht. Ich erkläre dir das später noch genauer.

Fürs erste reicht es zu verstehen das kurze Pausen zwischen Aufgaben sinnvoll sind. Diese Technik machen wir uns zu nutze. Innerhalb von 60-Minuten wird du zum Profi über das ganze Fach.

Zumindest soll es so aussehen.

Ziel des 60-Minuten-Profi ist innerhalb von 60 Minuten einen Überblick über den Kurs zu bekommen. Wie ein Profi kannst du danach deinen Mitstudenten erklären um was es in den Kurs geht.

Bevor du mit dem 60-Minuten-Profi anfängst kurz eine Vorbereitung: Such dir die Dokumente, in welchen die Hochschule beschreibt welche Inhalte ein Kurs hat. Beispielsweiße könnten die Inhalte für Mathematik (Analysis) sein: Folgen / Reihen / Stetigkeit / Differentialrechnung / Integralrechnung / mehrdimensionale Analysis

Bereit? Dann los!

Schritt 1 der 60-Minuten-Profi Technik:

Stopp die Uhrzeit für genau 15 Minuten. In diesen 15 Minuten versucht du die Bedeutung aller Überbegriffe heraus zu finden. Notiere dir diese auf ein Blatt Papier.

Kein Problem, wenn nicht alles 100% richtig ist. Das Ganze soll ein Überblick für dich sein. Später wird das Ganze noch verfeinert und geschliffen.

Folge: Eine Folge besteht aus Folgengliedern die von 0 bis unendlich eine feste Reihenfolge haben. Folgenglieder sind zum Beispiel reelle Zahlen. Reihen: Eine Reihe ist so ähnlich wie eine Folge. Man nimmt eine Folge (a) und addiert die ersten n-Folgeglieder. Dadurch erhält man das nte-Reihenglied der Reihe R. Stetigkeit: Eine Funktion ist stetig, wenn keine Unterbrechungen oder Sprünge in dem von der Funktion abgebildeten Graphen sind. Differentialrechnung: Die Differentialrechnung ist ein Werkzeug, welches uns hilft die Steigung an einem bestimmten Punkt einer Kurve zu berechnen. Integralrechnung: Mit Hilfe der Integralrechnung können wir Flächen unter Kurven berechnen.

Bei Folgen zum Beispiel geht es um Folgenglieder von null bis unendlich. Diese Folgenglieder haben eine feste Reihenfolge und können verschiedene Dinge abbilden. Meistens sind es die reellen Zahlen.

Reihen könnte man sich als Erweiterung von Folgen vorstellen. Man nimmt sich eine Folge, und packt ein Summenzeichen davor. Das Reihenglied “n” kann man dann berechnen in dem man die erste n-Folgenglieder addiert. Achtung: Das ist keine perfekte formale Definition! Lediglich eine Beschreibung um das Thema einordnen zu können.

Unter Stetigkeit kann man sich Funktionen vorstellen welche keine Unterbrechungen oder Sprünge im Graphen haben dürfen.

Bei der Differentialrechnung geht es um das berechnen der Steigung einer Kurve an einem bestimmten Punkt.

Und die Integralrechnung hilft Flächen unter einer Kurve zu berechnen.

Jetzt gibt es 5 Minuten Pause. Stell dir einen Wecker und schließe für genau 5 Minuten die Augen. Keine Minute weniger und keine Minute länger.

Schritt 2 der 60-Minuten-Profi Technik:

Da du nun einen groben Überblick hast wird es Zeit diesen weiter zu vertiefen. In den nächsten 15 Minuten suchst du dir die wichtigsten Konzepte der einzelnen Themen. Wikipedia ist hier zum Beispiel ein guter Einstieg. Aber denk daran: Halte dich bei keinem Thema zu lange auf. Du willst in deinen 15 Minuten so viel Informationen wie möglich lernen. Es geht darum die Namen der Unterthemen herauszufinden und aufzuschreiben.

Bei Folgen wäre es z. B.

  • Aufbau einer Folge
  • Grenzwertberechnung einer Folge
  • Rekursive Folgen
  • ….

Jetzt gibt es wieder 5 Minuten Pause. Wie vorhin: Geschlossene Augen und genau 5 Minuten.

Schritt 3 der 60-Minuten-Profi Technik:

Für diesen Schritt brauchst du entweder jemanden der dir 15 Minuten zuhört. Wenn du niemanden da hast dann kannst du das Ganze auch schriftlich in ein Word-Dokument oder auf ein Blatt Papier machen.

Erzähle die nächsten 15 Minuten alles was du über das Fach weißt. Ohne auf deine bisherigen Notizen zu schauen. Alles aus deinem Gedächtnis. Alles ist erlaubt. Und wenn du nur die Oberthemen immer wieder auflistest ist das auch okay.

Dein Lernpartner sollte dich dabei nicht unterbrechen. Erzähl ihm alles so als würdest du ihm wirklich beibringen wollen um was es in diesem Thema geht. Spiele den “Profi”. Tu so als würdest du dich mit dem Thema seit Jahren beschäftigen.

Zum Abschluss gönnst du dir wieder 5 Minuten Pause mit geschlossenen Augen.

 

Bravo! Du hast nun einen Überblick über das Thema. In 60 Minuten hast du in deinem Hirn ein Netz geschaffen an welches du alle neuen Informationen anknüpfen kannst. Jetzt steht deinem Erfolg nichts mehr im Wege!

 

 

 

 

 

 

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Wenn dir der Artikel gefallen hat:
Was hältst du von diesem Thema? Der Informatikstudent ist ein kleiner Blog und für mich ein Hobbyprojekt. Du kannst mich unterstützen, in dem du diesen Beitrag teilst, auf deiner Website verlinkst oder einen Kommentar schreibst. Für dich ist es nur ein kurzer Aufwand, aber mir zeigt es, dass dir der Blog gefällt. Das motiviert mich, mehr Artikel zu schreiben. Schau dich auch gerne nach weiteren Artikeln auf dem Blog um. Vielleicht hilft dir ja noch etwas weiter?

- Daniel
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Was dir auch gefallen könnte