Lernen fürs Informatikstudium (Teil 2)

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Ein aufgeschlagenes Buch.
Bildquelle: Wendy van Zyl | /www.pexels.com/@wendy-van-zyl-312082

Im ersten Post dieser Artikelreihe hast du erfahren um was es in diesem Guide geht. Ich habe dir die Hintergrundgeschichte dazu erzählt und dir beigebracht wie du in 60 Minuten einen soliden Überblick über ein Thema bekommst. Diese Technik habe ich 60-Minuten-Profi genannt.

 

Du hast nun die erste Hürde gemeistert. Ein guter Überblick wird dir helfen alle neuen Informationen richtig einzuordnen. Bevor wir jetzt aber weiter zum Lernen selbst kommen müssen wir uns ein wenig über Schlaf unterhalten.

Kapitel 4 – Schlaf

Vielleicht bist du es gewohnt täglich deine 6 Stunden zu schlafen. Am Wochenende holst du dann deinen fehlenden Schlaf nach und verbringst 12 Stunden im Bett.

Wenn du das schon Jahrelang machst hat sich dein Körper sehr wahrscheinlich schon daran gewöhnt. Das ändert allerdings nichts daran, dass du sehr wahrscheinlich nur mit deutlich verringerter Leistung lernst und arbeitest.

Es gibt viele Studien dazu wie lang man schlafen sollte. Viele wiedersprechen sich auch. Die meisten stimmen aber in dem Punkt überein das 7-8 Stunden Schlaf das Optimum für die meisten Menschen sind.

Deswegen solltest du versuchen ab jetzt immer deine 8 Stunden Schlaf zu bekommen. Vorsicht: Nicht zu viel Schlafen! Denn auch das kann dich wieder müde machen.

Ich habe keine Zeit zum schlafen!

Hast du schonmal das Sprichwort “Schlaf mal eine Nacht darüber” gehört? Dieses Sprichwort hat wirklich einen wissenschaftlichen Hintergrund. Nachts verarbeitet unser Hirn Informationen.

Früher ging man tatsächlich davon aus, dass das Hirn in der Nacht nichts tut und sich ausruht.

Dem ist allerdings nicht so. Wir durchlaufen in einer Nacht verschiedene Schlafphasen. Zu diesen Schlafphasen haben wir Schlafzyklen, welche in etwa 90-Minuten dauern.

Anfangs bist du in der Einschlafphase. Dies ist auch die Phase, welche du bei Powernaps ausnutzt. Hier bekommt das Hirn etwas Ruhe von äußeren Einflüssen.

Deine Atmung wird tiefer, der Körper beginnt die Temperatur leicht zu senken und das Hirn bereitet sich auf den Schlaf vor.

Darauf folgt ein leichter Schlaf. Das ist der Moment welcher von den meisten nach dem Aufwachen auch wirklich als schlaf wahrgenommen wird.

Die Tiefschlafphase, in welche du danach kommst, ist das was dein Hirn am meisten braucht um sich zu Erholen. Interessanterweise erhöht sich die Hirnaktivität danach wieder im so genannten REM-Schlaf.

In dieser Phase träumen wir dann. Unser Hirn verarbeitet aktiv die Eindrücke des Tages. Unter anderem auch gelerntes

Diese Phasen wiederholen sich öfter pro Nacht. Deswegen ist es wichtig genug Schlaf zu bekommen.

Vertrau mir – du solltest wirklich ausprobieren jede Nacht konsequent 8 Stunden zu schlafen. Mit den Lerntipps die du hier bekommst, solltest du deine Lernzeit genug verkürzen können um deine 8 Stunden am Tag schlafen zu können.

Auf lange Sicht gesehen wird es dir eine Menge Zeit sparen. Give it a try.

Schlafqualität

Nicht nur wie lange du schläfst ist wichtig. Die Qualität des Schlafes spielt auch einen entscheidenden Faktor.

Die Schlafqualität kannst du schon vor dem Einschlafen erhöhen. In unseren Fernseher oder Computerbildschirmen kommt blaues Licht vor. Dieses Licht täuscht deinem Hirn vor, dass es immer noch heiliger Tag wäre.

Dadurch kannst du schlechter einschlafen und die erste Schlafphase ist nicht so erholsam für deinen Körper.

Selbstverständlich ist es schwierig abends ganz auf Bildschirme zu verzichten, wenn du damit arbeiten musst. Hier können verschiedene Software-Tools wie Beispielsweiße f.lux Abhilfe verschaffen. Diese Tools filtern den Blauanteil des Lichtes aus dem angezeigten Screen.

Auch beim Schlafen kann man etwas für die Schlafqualität tun. Am besten ist es, wenn dein Zimmer komplett dunkel ist.

Wenn das aber nicht möglich ist, dann keine Sorge. Dagegen gibt es ein einfaches Hilfsmittel. Schlafmasken.

Ja richtig, du sollst eine Schlafmaske tragen. Das ist anfangs vielleicht etwas ungewohnt, sorgt aber für einen besseren Schlaf.

Dass es am besten komplett still sein sollte versteht sich wohl wie von selbst. Wenn es das bei dir nicht ist, dann investiere doch in ein paar Ohrstöpsel. Billige Einweg-Ohrstöpsel gibt es wirklich schon ab ein paar Cent.

Ernährung

Ernährung ist ein riesiges Thema. Zu groß um es in diesem Guide zu besprechen. In Zukunft werde ich noch einen Artikel verfassen der sich damit umfangreicher beschäftigt.

Bis dahin kannst du dich ja selbst mal ein wenig umhören. Aber bevor du jetzt zu zahlreichen Nahrungsergänzungsmittel greifst: Eine ausgewogene Ernährung reicht meistens schon aus um deinen Körper alles zu liefern was du für das Lernen brauchst.

Kapitel 5 – Lernmaterial

Lernen fürs Informatikstudium (Teil 2)
Bildautor: Andrys | pixabay.com

Altklausuren

In diesem Blog habe ich schon des Öfteren erwähnt das Lernmaterial sehr wichtig ist. Hier möchte ich das nochmal ausführlich erklären und hervorheben.

Denn dein Lernerfolg hängt signifikant von dem dir zu Verfügung stehenden Lernmaterial ab. Davon solltest du dir am Anfang jedes Semester so viel wie möglich besorgen.

Und das Nr. 1 Lernmaterial ist nach wie vor immer die Altklausur. Viele Studenten unterschätzen den Tipp den sie von höheren Semestern bekommen. “Besorgt euch Altklausuren”. Und 5 Minuten später ist dieser goldene Ratschlag schon wieder aus den Gedanken verschwunden.

Bei aller Erfahrung die ich beim Studieren sammeln konnte, ist dies der aller wichtigste Lerntipp den ich euch geben kann: Besorgt euch Altklausuren.

Viele Professoren versuchen zu verhindern das ihre Klausuren herumgegeben werden. Dies ist natürlich ihr gutes Recht. Manche geben ihre Altklausuren aber sogar freiwillig heraus. Im besten Fall sogar mit Lösungen!

Umso mehr Altklausuren ihr in einem Fach und von einem Professor durcharbeitet umso höher ist die Chance für euch die Klausur zu bestehen. Denn oft kommen in der Klausur nur leicht abgewandelte Fragen vor.

Macht dir das in jedem Fall zu nutze.

Woher ihr die Altklausuren bekommt?

Von selbst kommen die leider nicht zu dir. Du musst dich aktiv danach umhören. Die erste Anlaufstelle ist immer die Fachschaft eurer Fakultät. Die haben oft eine Menge Lernmaterial. Dort solltest du einfach mal nachfragen.

Dann sind natürlich auch WhatsApp-Gruppen eine gute Wahl der Informationsbeschaffung. Dein Studiengang hat ziemlich wahrscheinlich bereits eine WhatsApp-Gruppe. Wenn nicht wird es Zeit für dich eine zu erstellen!

In dieser Gruppe einfach mal Nachfragen ob jemand Altklausuren oder Material für dich hat.

Und dann ist da noch Google. Umso größer und bekannter deine Fakultät ist, umso größer ist die Chance das schonmal jemand die Idee hatte eine Webseite/Forum mit Material zu erstellen. Die Materialien sind dort oft erst nach Einladung zugreifbar. Also einfach mal eine angegebene E-Mail-Adresse suchen und dort hinschreiben.

In deinen Lerngruppen solltest du natürlich auch nachfragen. Aber ich denke ihr werdet dort sowieso euer Material austauschen.

Lösungen

Vor allem in mathematischen fächern sind Übungsaufgaben wichtig. Da aber von den Professoren nicht immer Lösungen für die Aufgaben ausgeteilt werden – sondern nur bei Rückfrage bei der Problemlösung geholfen wird – macht es Sinn sich von Studenten erstellte Lösungen zu besorgen.

Auch hier gilt: Hab den Mut deine Mitstudenten zu fragen! Frag so viele Leute wie möglich. Umso mehr Leute du fragst umso höher ist die Wahrscheinlichkeit das jemand Material für dich hat.

Dadurch kannst du dir eine Menge Lernstress ersparen. Das ist das Leute-Anquatschen doch wert, oder?

Webseiten und Bücher

Häufig machen Studenten den Fehler erst kurz vor der Klausur nach Quellen zu suchen, welche das Lernen erleichtern.

Du solltest diesen Fehler nicht machen.

Versuche gleich am Anfang von jedem Semester die besten Quellen ausfindig zu machen. Dies kannst du zum Beispiel durch eine umfangreiche Internetrecherche bewerkstelligen.

Nimm dir dabei ruhig etwas Zeit. Alle Zeit die du für die Vorbereitung des Semesters aufwendest wird dir später viel mehr Zeit sparen. Glaub mir.

Such dir also Webseiten und Bücher die dir helfen könnten. Aber sei hier nicht zu oberflächlich. Prüfe wirklich genau ob die Lernquelle dir Mehrwert bietet.

Vor allem im Internet häufen sich Webseiten welche keinen wirklichen Mehrwert bieten wollen. Diese Webseiten haben oft nur schlecht recherchierte Beiträge online.

Qualität des Lernmaterials einschätzen

Manchmal kommt es vor, dass du viel zu viel Lernmaterial findest. Zum einen kannst du dich dann natürlich glücklich schätzen. Es ist immer gut viel Material zum Arbeiten zu haben

Leider erhöht sich damit aber auch die Chance das du durch die vielen Informationen noch eher den Durchblick verlierst.

Das sollte nicht passieren. Deswegen musst du versuchen dich auf das hochwertigste Lernmaterial zu beschränken.

Als erster Stelle kommen hier natürlich die Altklausuren, und dann die Lösungen für die Übungsaufgaben des Professors.

Lösche dein aussortiertes Lernmaterial aber noch nicht gleich. Unterteile es nur in “Wichtig” und “Unwichtig”. Wenn du in deinem “Wichtig”-Stapel dann mal wirklich etwas nicht findest, kannst du immer noch in dem Unwichtig-Stapel nachschlagen.

Kapitel 6 – Ziele setzen

Du hast dir..

  • ein Überblick über das Thema verschafft (60-Minuten-Profi)
  • kenntnisse über guten Schlaf angeeignet
  • Lernmaterial besorgt

Jetzt wird es Zeit dir deine Ziele zu definieren.

SMARTe Ziele

Ein gutes Framework um Ziele zu definieren ist SMART. SMART ist eine Abkürzung für Specific, Measurable, Achievable, Reasonable, Time-bound.

Spezifisch / Specific

Spezifische Ziele sind eindeutig definiert. Das bedeutet, Ziele sind nicht vage ausgedrückt sind (Ich möchte heute lernen) sondern konkret beschrieben (Ich werde heute Seite 46-50 im Skript durcharbeiten und dabei alle vorkommenden Übungsaufgaben schriftlich lösen).

Kurzgesagt: Ein Ziel muss genau und konkret formuliert sein.

Messbar / Measurable

Messbare Ziele haben ein definiertes Kriterium an welchen der Erfolg gemessen werden kann. Ein gutes Beispiel dafür ist die Prüfungsnote. “Meine Note soll mindestens eine 2.0 Betragen”. Schlecht wäre eine Formulierung wie “Ich will eine gute Note”.

Akzeptierbar / Acceptable

Akzeptierbare Ziele sind solche, die für dich selber oder in einem Team als sinnvolle Zielsetzungen betrachtet werden. Du solltest die Ziele also mit dir selbst vereinbaren können. Als Ziel lediglich das “bestehen” einer Klausur anzusetzen ist vielleicht mit dir selbst nicht vereinbar, da du nach etwas besseren Streben möchtest. Aber das ist individuell und von Person zu Person unterschiedlich.

Realistisch / Realistic

Realistische Ziele sind umsetzbar. Man neigt schnell dazu sich Ziele zu setzen die kaum erreichbar sind. SMARTe Ziele zeichnen sich dadurch aus das diese in einem bestimmten Zeitraum erreichbar sind.

Time-based / Zeitbasiert

Time-based bedeutet das Ziel kann in einen festen Zeitraum abgeschlossen werden. Dieser Zeitraum sollte realistisch gewählt werden. Am Ende des Zeitraumes werden die Ziele gemessen und bewertet.

Dieses Framework bietet dir einen guten Leitfaden wie deine Ziele aussehen sollen. Jetzt gilt es die richtigen Ziele zu setzen.

Es ist wichtig das du dir diese Ziele wirklich aufschreibst. Sobald du die Ziele aufschreibst wirst du eine gewisse Verpflichtung verspüren diese auch einzuhalten. Reine Gedanken sind viel zu schnell geändert oder verworfen.

Bei der Erstellung deiner Ziele kannst du die Übersicht nutzen, welche du dir beim 60-Minuten-Profi herausgearbeitet hast. Nutze die Themen des jeweiligen Fachs um SMARTe Ziele zu formulieren.

Titelbild von:
Wendy van Zyl | /www.pexels.com/@wendy-van-zyl-312082

 

 

 

 

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- Daniel
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